Quadrigastoff, Byzanz | Domschatz Aachen

Frontal blickt der siegreiche Wagenlenker den Betrachter an, er hat in einem antiken Zirkus den Sieg errungen. Zwei Knaben überreichen ihm Siegeskranz und Peitsche. Zu Füßen der tänzelnden Pferde schütten zwei weitere Knaben Säcke voller Münzen aus. Das kann hier als Allegorie der Tugend der Freigiebigkeit verstanden werden. Die Datierung der tiefblauen Seide in die Zeit um 800 legt eine Verbindung zu den Karolingern nahe. Ein so wertvolles Stück wäre ein angemessenes Geschenk für einen mächtigen Herrscher gewesen. Zusammen mit weiteren Leihgaben zeigt es in der Ausstellung, die Bedeutung des Kulturtransfers aus dem Osten – mit Verbindungslinien über Byzanz/Konstantinopel (dem heutigen Istanbul)  ins nördliche Europa.


Ausstellungsabteilung: „Die Karolinger und die Antike“

Fibel von Dorestad | Rijksmuseum van Oudheden in Leiden

Die hier abgebildete „Fibel von Dorestad“ ist eine gut 1.200 Jahre alte Brosche, ein Prunkstück der Schatzkunst, besetzt mit verschiedenfarbigem Glas, Emails, Almandin-Granat und Perlen. Auch christliche Motive sind zu erkennen, insbesondere zwei übereinander liegende Kreuze, die an die Gestaltung des Bursen-Reliquiars erinnern, das aus dem Berliner Kunstgewerbemuseum nach Paderborn kommt. Die beiden Stücke zeigen darüber hinaus große Parallelen: Auf der Burse sind emaillierte Tierdarstellungen zu sehen, und auch die Fibel ist mit stilisierten Pflanzen und Tierformen geschmückt – die als christlicher Verweis auf die belebte Schöpfung zu verstehen sind. Die beiden prominenten Leihgaben werden in der Ausstellung erstmals seit langer Zeit nebeneinander zu sehen sein.



Ausstellungsabteilung: Ausweitung des Wissens in der monastischen Landschaft Westfalens