Sarkophag | Musée de La Cour d’Or, Metz

Dieser wunderbar gearbeitete Marmor-Sarkophag aus einer stadtrömischen Werkstatt aus dem Ende des 4. Jahrhundert barg im 9. Jahrhundert den Leichnam Kaiser Ludwigs des Frommen, des Gründers Corveys und Sohn Karls des Großen. Dargestellt ist die Flucht der Israeliten vor dem ägyptischen Pharao durch das rote Meer. Man sieht die Familie Mose, die nach der wunderbaren Teilung des roten Meeres sicher das Ufer erreicht. Das andere Ende stellt die in den Fluten untergehenden Truppen des ägyptischen Königs dar. Miriam, die Schwester Mose, ist am äußersten Rand abgebildet. Ihr Tamborin ist durch ein Kreuzzeichen „christianisiert“ – ähnlich jenem, das Konstantin dem Großen vor der Schlacht an der Milvischen Brücke im Traum erschien und ihm als Zeichen für den Sieg des Christentums über die paganen Religionen galt. In dieser konstantinischen Tradition sahen sich auch die Herrscher des Frankenreichs – wie Karl der Große oder sein Sohn Ludwig der Fromme. Während seiner wechselvollen Geschichte wurde der Sarkophag stark zerstört. Heute wird er im Musée de La Cour d’Or in Metz bewahrt.


Ausstellungsabteilung: Die Karolinger und die Antike